Erdgasumstellung
Erdgasumstellung in Bielefeld
Hintergründe und Informationen
Umstellung von L-Gas auf H-Gas
Deutschland stellt um: Bereits seit einigen Jahren läuft im Nordwesten und Westen eines der größten Infrastrukturprojekte der deutschen Erdgaswirtschaft, seit die leitungsgebundene Erdgasversorgung besteht. Mit der sogenannten Marktraumumstellung (MRU) wird die Erdgasversorgung von L-Gas auf H-Gas umgestellt. Initiiert wurde dies durch die Bundesnetzagentur, umgesetzt wird das Projekt nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) durch die jeweiligen Netzbetreiber.
Auch in Bielefeld wird ab dem Jahr 2026 nur noch ausschließlich H-Gas statt L-Gas durch die Leitungen fließen. Doch was bedeutet das für unsere Kund:innen? Wir erklären die Hintergründe, die Unterschiede zwischen L- und H-Gas – und was Sie tun müssen.
Der Unterschied zwischen L-Gas und H-Gas
In Deutschland erfolgt die Erdgasversorgung grundsätzlich mit L-Gas (Low calorific gas) und H-Gas (High calorific gas). Diese unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Brennwert, also ihrem Energiegehalt. H-Gas hat einen deutlich höheren Brennwert als L-Gas. Das heißt, für die gleiche Energiemenge muss weniger Erdgas verbrannt werden.
L-Gas wird in den Niederlanden und in Teilen von Deutschland gefördert, H-Gas hingegen in der ganzen Welt.
Warum die Erdgasversorgung umgestellt wird
Circa 23 Prozent aller deutschen Haushalte und der regionalen Industrie im Norden und Westen Deutschlands wurden bislang mit L-Gas versorgt. In naher Zukunft werden aber die Gasimporte aus den Niederlanden wegen schwindender Vorkommen immer weiter zurückgehen. Spätestens 2029 soll die Förderung in unserem Nachbarland komplett eingestellt werden.
Der langfristige Bedarf an Erdgas kann daher nur durch zunehmende Importe von H-Gas, das in allen anderen Fördergebieten der Welt wie zum Beispiel in Norwegen gewonnen wird, kompensiert werden.
Alle Gebiete, die bisher mit L-Gas versorgt wurden, müssen umgestellt werden. Das betrifft die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Bremen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen – und eben auch Nordrhein-Westfalen.
Was das für die Gasgeräte bedeutet
Seit 2015 bis voraussichtlich 2030 müssen als Konsequenz der Erdgasumstellung ca. 6 Millionen Gasgeräte in Deutschland angepasst werden, bei denen Gas für den Produktionsprozess eingesetzt wird. Denn die meisten Heizungen, Gasherde und Maschinen in der Industrie, die bisher mit L-Gas betrieben wurden und werden, dürfen und können nicht ohne Weiteres mit H-Gas betrieben werden. In den meisten Fällen müssen aber lediglich eine Düse im Gerät ausgetauscht und Software-Anpassungen der Steuerung vorgenommen werden.
In Bielefeld betrifft das geschätzt ca. 96.000 Gasgeräte. Von 2023 bis 2025 hat die Bielefelder Netz GmbH als zuständiger Netzbetreiber zunächst sämtliche Industriekunden kontaktiert, um die Gasgeräte zu erheben – und dann die Haushaltskund:innen. Jedes Gerät muss von Fachleuten überprüft werden, ob eine Umstellung möglich ist oder Anpassungen nötig sind.
In wenigen Einzelfällen kann es erforderlich sein, das Gasgerät auszutauschen. Die Bielefelder Netz geht allerdings davon aus, dass 98 Prozent aller Geräte für die Nutzung mit H-Gas umgestellt werden können.
Mit den Gerätanpassungen wird ab 2026 im Bielefelder Norden begonnen. In den Monaten darauf folgen die anderen Bielefelder Stadtteile, sodass ab 2026 die Stadt nur noch ausschließlich mit H-Gas versorgt werden kann.
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Bielefelder Netz GmbH unter: https://www.bielefelder-netz.de/gasnetz/erdgasumstellung
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