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Energiesparen durch Heizungsmodernisierung - für die Zukunft gewappnet

Rund 90 Prozent des Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt entstehen durch Heizung und Warmwasser. Wer jetzt in effiziente Technik investiert, kann eine Menge Energie und Geld sparen – und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. Doch welche Möglichkeit der Heizungsmodernisierung ist die passende? Niklas Ferch und Christian Reker, Energieberater der Stadtwerke Bielefeld, kennen die Antwort.

 

Welche Heiztechnik ist die effektivste, um Energie zu sparen?

Reker: Da gibt es nicht die eine Lösung, deswegen sollte das Thema Heizungsmodernisierung in jedem Fall individuell betrachtet werden. Bei Neubauten und Niedrigenergiehäusern empfehlen wir eigentlich immer eine Wärmepumpe. Sie macht es möglich, ganz ohne Gas zu heizen. Statt fossiler Brennstoffe nutzt sie die thermische Energie, die in der Luft, dem Erdreich oder dem Wasser gespeichert ist, um diese mithilfe elektrischer Energie auf eine höhere Temperatur zu bringen. Thermische Energien sind in unbegrenzter Form vorhanden, das macht die Wärmepumpe zu einer besonders umweltfreundlichen Heizform.

 

Was sind weitere Vorteile von Wärmepumpen?

Ferch: Ein Vorteil ist, dass für den Strom, der für den Betrieb der Wärmepumpe eingesetzt wird, etwa das Vierfache an Wärme gewonnen werden kann. Idealerweise kombiniert man die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, so entsteht ein nahezu geschlossener Energiekreislauf mit niedrigen Betriebskosten.

Reker: Zusätzlich gibt es spezielle Sondertarife für Wärmepumpenstrom. Das alles führt dazu, dass die Investitionskosten für eine Wärmepumpe schnell amortisiert sind.

 

Wann arbeitet eine Wärmepumpe besonders effizient?

Ferch: Das Gebäude muss gut gedämmt sein, ansonsten ist eine Wärmepumpe einfach nicht wirtschaftlich. Für eine optimale Effizienz sollte eine Flächenheizung wie zum Beispiel eine Fußbodenheizung vorhanden sein. Denn diese benötigt dank der großen Fläche nur relativ geringe Vorlauftemperaturen und das sorgt für einen geringeren Strombedarf.

 

Mit welcher Heiztechnik spare ich Energie, wenn ich einem alten Bestandsbau wohne?

Reker: Altbauten sind oft unzureichend gedämmt. Hier sollte als Alternative zur Öl- oder Gasheizung immer zuerst nach Fernwärme geschaut werden. Diese Heiztechnik ist besonders klimafreundlich, denn sie nutzt die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung. Spezielle KWK-Anlagen produzieren Strom und nutzen gleichzeitig die dabei entstehende Wärmeenergie, die meist mittels eines Fernwärmenetzes in die städtische Wärmeversorgung eingebunden wird. In Bielefeld gibt es acht Anlagen, in denen Fernwärme erzeugt wird, dazu zählen unter anderem die Müllverbrennungsanlage Bielefeld-Herford, das Heizkraftwerk, das Holzkraftwerk an der Schildescher Straße und eine Biogasanlage in Dornberg.

 

Gibt es noch mehr Vorteile von Fernwärme?

Ferch: Auf jeden Fall, sie macht ihre Nutzerinnen und Nutzer deutlich unabhängiger von fossilen Energien wie Öl oder Gas, da nur ein kleiner Teil der Fernwärme aus ihnen gewonnen wird. Fernwärme ist außerdem weniger anfällig für Preisschwankungen und konstant verfügbar. Schließlich läuft so eine Müllverbrennungsanlage ja so oder so. Die eingesetzten Geräte und Technologien sind zudem deutlich langlebiger als Gas- oder Ölkessel und die Betriebs- und Wartungskosten sind in der Regel gering. Insbesondere für Besitzer älterer Immobilien macht ein Wechsel zu dieser klimafreundlichen Heiztechnik also Sinn.

 

Könnte in Bielefeld jeder Fernwärme beziehen?

Reker:Das Fernwärmenetz wird in Bielefeld stetig ausgebaut, das ist allerdings mit hohen Aufwänden verbunden. Deshalb ist Fernwärme vor allem in den Randbezirken der Stadt noch nicht überall verfügbar. Deutlich besser sieht es derzeit schon im Stadtteil Mitte aus. Anhand unserer interaktiven Karte zum Fernwärmenetz in Bielefeld kann jeder herausfinden, ob ein Fernwärmeanschluss prinzipiell möglich ist.

 

 

Viele Haushalte setzen auf Alternativen wie Pelletsheizungen – wie sieht’s da mit dem Kosteneinsparpotenzial aus?

Ferch: Eher suboptimal, denn die Anschaffungskosten inklusive Lieferung und Montage sind hoch und auch die Preise für Holzpellets sind massiv gestiegen. Außerdem gibt es viele Auflagen, die beim Heizen mit Holz erfüllt werden müssen, auch was das Thema Feinstaub betrifft. Eine Wartung sollte jährlich erfolgen. Hinzu kommt der Platzbedarf, schließlich müssen die Pellets gelagert werden.

 

Gibt es Fördermöglichkeiten bei der Heizungsmodernisierung?

Reker: Ja, da gibt es mehrere Programme, die sich oftmals auch miteinander kombinieren lassen. Wer seineÖl- oder Gasheizung austauscht, kann zum Beispiel einen Zuschuss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Auch die Stadtwerke Bielefeld haben unterschiedliche Förderprogramme im Angebot.

Ferch: Die Optimierung des vorhandenen Heizsystems wird ebenfalls gefördert, wenn die Anlage älter als zwei Jahre ist. Auf unserer Website gibt es eine Fördermitteldatenbank, dort kann man anhand der Buttons eintragen, was man machen möchte und erhält dann eine Übersicht über die aktuellen bundesweit und im Bundesland verfügbaren Programme.

 

Wie kann ich herausfinden, welche Heiztechnik für mich die Beste ist?

Reker: Eine Energieberatung ist in jedem Fall sinnvoll. Die wird zum Beispiel von der Verbraucherzentrale angeboten, aber auch hier bei uns im Kundenzentrum der Stadtwerke Bielefeld. Von Wärmepumpen über Fernwärme bis hin zu Möglichkeiten zur Modernisierung bereits bestehender Anlagen – wir beraten jede Kundin und jeden Kunden individuell.

 

Energiesparen durch Heizungsmodernisierung:
Unsere Experten beraten Sie gerne

Gemeinsam finden wir heraus, welche Heiztechnik die richtige Lösung für Ihre Immobilie ist und beantworten Ihre Fragen rund um Hybrid-Heizung, Heizkessel, Brennwert- oder Wärmepumpen-Technik. Übrigens: Für unsere Kundinnen und Kunden ist die Energieberatung kostenlos.

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