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Ein Innovationspark für Bielefelds neue Wasserstoffbusse

Wir investieren in Zukunftstechnologie und Klimaschutz

Die Stadtwerke Bielefeld Gruppe stellt die Weichen in Richtung Zukunft und ist im Kampf gegen den Klimawandel einen entscheidenden Schritt weiter: Vier neue emissionsfreie Wasserstoffbusse sind seit Anfang Mai 2022 in Bielefeld unterwegs und werden zunächst im Probebetrieb auf der Linie 29 zwischen Baderbach und Schildhof eingesetzt. Damit ist Bielefeld nicht nur eine der wenigen Städte in Deutschland, die diese Zukunftstechnologie ausprobiert, sondern moBiel erweitert auch seinen umweltfreundlichen Fuhrpark.

Die für den Betrieb der H2-Busse notwendige Wasserstoff-Tankstelle ist auf dem eigens dafür errichteten „Innovationspark Sektorenkopplung“ neben der Müllverbrennungsanlage Bielefeld (MVA) in Heepen entstanden. Und auch die Planungen für die Herstellung von eigenem grünem Wasserstoff sind in der Stadtwerke Bielefeld Gruppe bereits weit gediehen.

Innovationspark Sektorenkopplung: Platz für Innovationen

Seit der Entscheidung, die Wasserstoffbusse anzuschaffen, bis zur Inbetriebnahme sind nur dreieinhalb Jahre vergangenen. Ein Mammutprojekt, für das gleich mehrere Tochterunternehmen der Stadtwerke Bielefeld Gruppe erfolgreich zusammengearbeitet haben: Mitarbeitende von moBiel, der MVA, den Stadtwerken Bielefeld und der BITel aus insgesamt 36 Sach- und Fachbereichen waren daran beteiligt. Innerhalb von nur zehn Monaten ist auf einer ehemals grünen Wiese der 6.700 Quadratmeter große „Innovationspark Sektorenkopplung“ entstanden, inklusive der für den Betrieb der H2-Busse benötigten Gebäude und Anlagen.

Bisher hat die Stadtwerke Bielefeld Gruppe etwa 13,5 Millionen Euro in dieses Projekt investiert, das durch Fördermittel des Landes NRW realisiert werden konnte. Dieses hat die Kosten für die Tankstelle zu 90 Prozent bezuschusst und die Mehrkosten zu einem Euro-6-Bus mit 60 Prozent gefördert.

Wasserstoff – Der Kraftstoff der Zukunft

Von außen ähneln die neuen Busse vom Typ H2 City Gold des portugiesischen Herstellers Caetano optisch den normalen moBiel-Bussen, in ihnen steckt aber hochmoderne Technologie. Zum einen besitzt jeder von ihnen fünf Wasserstofftanks, die insgesamt 37,5 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen können und für eine Reichweite von etwa 350 bis 400 Kilometern sorgen. Zum anderen verstecken sich im Dachaufbau die Brennstoffzellen.

Anders als der Name es vermuten lässt, wird in den Brennstoffzellen aber nichts verbrannt. Stattdessen reagiert dort der Wasserstoff in einem chemischen Prozess mit Sauerstoff zu Wasser. Dabei entsteht permanent elektrische Energie, die in der Batterie auf dem Fahrzeugdach gespeichert wird oder direkt den 180 Kilowatt (245 PS) starken Elektromotor antreibt. Schädliche Abgase werden dabei nicht produziert: Es wird nur Wasserdampf ausgestoßen. Damit gehören Wasserstoffbusse zu den umweltfreundlichsten Fahrzeugen im ÖPNV.

Auf dem Weg zum Elektrolyseur

Damit die H2-Busse fahren können, werden sie zunächst mit angeliefertem grünem Wasserstoff betankt. Die Tanks auf dem Gelände an der MVA sind für 1.000 Kilogramm Wasserstoff ausgelegt und werden mittels Tanklastwagen befüllt. Um mittelfristig einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können, muss grüner Wasserstoff direkt vor Ort zur Verfügung stehen. Nur dann erzeugt der Betrieb der Busse gar kein CO2 mehr.

Deshalb arbeitet die Stadtwerke Bielefeld Gruppe daran, in Zukunft eigenen grünen Wasserstoff produzieren zu können. Die Planungen für einen sogenannten Elektrolyseur, der mit Hilfe von klimafreundlichem Strom aus der Müllverbrennungsanlage Wasser in seine Grundelemente Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen kann, sind bereits weit gediehen. Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass der Bau bereits im Jahr 2023 beginnen kann. Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium zu 45 Prozent finanziert.

Steht der Elektrolyseur, hat die Stadtwerke Bielefeld Gruppe die Expertise aus mehreren Bereichen des Unternehmens perfekt miteinander verbunden und der Innovationspark Sektorenkopplung wird seinem Namen alle Ehre machen.

Weitere Informationen zu den Wasserstoffbussen finden Sie hier.

Projektleiter Gerhardt Sawatzky im Interview

Jetzt reinhören: Radiomagazin vom 21.05.2022

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